Last-minute-Weckruf zu Pfingsten! Religionslehrer beziehen Position

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder,

der Bundesverband der Religionslehrerinnen und Religionslehrer an Gymnasien hat auf seiner Jahrestagung im März in Siegburg beschlossen, auf die tiefgreifende Krise der Kirche zu reagieren.
Die Krise wurde durch den Missbrauchsskandal offenbar; gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass die Krise keinesfalls auf die Ebene des sexuellen Missbrauchs zu reduzieren, sondern vielmehr auf den Missbrauch von Macht im Ganzen zu erweitern ist. Gleichzeitig kommen auch eine Reihe von strukturellen Problemen der Kirche in den Fokus der öffentlichen wie innerkirchlichen Kritik.
Als Religionslehrkräfte an den Schulen spüren wir, dass uns die Krise im unterrichtlichen Alltag massiv betrifft. Deshalb fühlen wir uns mitverantwortlich, wenn nun  Veränderungsprozesse und Weichenstellungen für die Zukunft zu gestalten sind.
Mit dieser Gesamtptoblematik beschäftigt sich der BKRG-Positionsbrief. Das Papier wurde am Montag an Bischof Dr. Dieser geschickt und ist unterschiedlichen Presseorganen zugeleitet worden. Gleichzeitig ging die elektronische Post an Kardinal Marx (Vorsitzender der DBK) und Thomas Sternberg (Präsident des Zentralrats der deutschen Katholiken).
Die Presseresonanz war am heutigen Tage (05.06.19) bereits rege, zustimmend und unterstützend. Ich verweise auf die Internetseite „katholisch.de“ und auf das Domradio, um nur einige zu nennen. Wir erwarten weitere Reaktionen der schreibenden Presse in den folgenden Tagen.
Es unterrichten ca. 70.000 Kolleginnen und Kollegen katholische Religionslehre an öffentlichen und kirchlichen Schulen, zum überwiegenden Teil im Auftrag der Kirche (Missio Canonica). Dies stellt die größte theologisch gebildete Gruppe in unserem Land dar. Wir sorgen uns um die Zukunft der Kirche und wollen uns an ihrer dringend notwendigen Neuorientierung und Umstrukturierung beteiligen. Deshalb unterstützen wir die Entscheidung der DBK, einen synodalen Weg zu beschreiten, um der Krise wirkungsvoll zu begegnen.
Jedoch ist aus unserer Sicht nur ein Prozess sinnvoll und unterstützenswert, wenn er volle Partizipation aller Beteiligten gewährleistet.
Ich bitte um inhaltliche Auseinandersetzung mit dem BKRG-Papier und um Unterstützung und Solidarität im Gespräch mit anderen Interessierten.
Rainer Müdders
(Diözesanvorsitzender)

Das Positionspapier des Bundesverbands der Religionslehrerinnen und Religionslehrer an Gymnasien (BKRG) kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden.