Liebe Mitglieder,
in den vergangenen Wochen und Monaten ist rund um den Religionsunterricht eine lebhafte Debatte entbrannt. Wir berichteten in „Aktuelle Infos“ darüber vor Weihnachten.
Der konfessionelle Religionsunterricht sieht sich unterschiedlichsten Anfeindungen und kritischen Betrachtungen gegenüber. Festzustellen ist eine keineswegs immer sachliche und angemessene Kritik aus unterschiedlichen „Ecken“ der Gesellschaft.
Der gesellschaftliche Wandel, das Problem der Migration und Integration, der Glaubens- und Wertverlust vieler Menschen und auch das Darstellungsbild der Kirche als ganzer haben die unterschiedlichsten Kritiker auf den Plan gerufen und den von der Verfassung geschützten Religionsunterricht nicht nur teilweise, sondern sogar grundsätzlich in Frage gestellt. Stattdessen wird ein Ethik- oder Werteunterricht gefordert, der eher in der Lage sein soll, den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden.
In der Wochenzeitung „Die Zeit“ wurde Anfang Februar in einem Artikel gefragt: „Brauchen wir „Reli“ noch?“. Der Artikel schließt mit der offenen Forderung, den Religionsunterricht abzuschaffen, dann würden sich sogleich viele Probleme von selbst erledigen. Im Tenor Vergleichbares lasen wir in Publik-Forum unter dem Titel: „Schafft diesen Religionsunterricht ab!“
Ähnlich negativ äußerte sich die Kirchenvolksbewegung „Wir sind Kirche“, die von den christlichen Kirchen den Verzicht auf die Durchführung des konfessionellen Religionsunterrichts zugunsten eines Ethikunterrichts im Klassenverband fordert. Solchen und allen anderen Versuchen dieser Art treten wir als Vertreter der verbandlich organisierten Religionslehrerinnen und Religionslehrer energisch entgegen, wollen mit allem Nachdruck den hohen Stellenwert des konfessionellen RU für die religiöse Bildung in Deutschland betonen und alle Kolleginnen und Kollegen auffordern, sich durch diese Versuche der Diskreditierung ihrer wertvollen täglichen Arbeit nicht entmutigen zu lassen.
Der Bundesvorstand (BKRG) der Religionslehrerverbände hat darauf reagiert und dem Autoren des Artikels aus Publik Forum ausführlichst und detailliert geantwortet. Wir hielten es für wichtig, dass eine solcher Angriff auf den Bestand und die Wertigkeit des RU nicht unwidersprochen stehenbleibt. Eine ähnlich klare Stellungnahme und Positionierung erfolgte auf den Zeit-Artikel aus dem Bistum Münster.
Aber es hat durchaus auch andere und ausgewogene Artikel in der Herder Korrespondenz gegeben. Die Links zu diesen Artikeln, sowie eine kleine Dokumentation, bestehend aus dem jeweiligen genannten Artikel und der verbandlichen Stellungnahme, finden Sie im Anhang; sie kann als Pdf heruntergeladen werden.
Es grüßt Sie herzlich
Rainer Müdders, Diözesanvorsitzender
VKRGKöln Stellungnahme zu Riegel, HK 2-2016
argumente_fuer__den_religionsunterricht